Infektiöse Bronchitis (IB)
Bei der infektiösen Bronchitis handelt es sich um einen weltweit vorkommenden Erreger aus der Familie der Coronaviren. Es gibt verschiedene Varianten des Erregers, welche auch zu verschiedenen Symptomen führen können. In Europa kommen vor allem die Varianten Massachusetts, 4-91, D274 und QX vor.
Die Erkrankung befällt vorwiegend die oberen Atemwege, kann aber auch die Nieren und den Legeapparat schädigen. Dadurch äußert sich die Infektion durch Niesen und Kopfschütteln, verminderte Futter- und Wasseraufnahme, wässrigen Durchfall und einem Rückgang der Legeleistung sowie Eischalenveränderungen.
Der wirksamste Schutz gegen die Erkrankung ist die Impfung. Diese kann mit Tot- oder Lebendimpfstoffen erfolgen und der Impfplan sollte an die Lebensdauer der Tiere und die zirkulierenden Varianten angepasst sein. Eine ursächliche Therapie der Infektion ist nicht möglich, jedoch können die Tiere mittels ätherischer Öle und Vitaminen unterstützt werden. Im Falle von bakteriellen Sekundärinfektionen ist außerdem eine antibakterielle Behandlung notwendig.
Der Erregernachweis erfolgt mittels PCR aus Tracheal- / Kloakentupfern. Eine Infektion kann auch durch verschiedene Labormethoden aus Blutproben nachgewiesen werden.
Infektiöse Laryngotracheitis (ILT)
Bei dem Erreger der infektiösen Laryngotracheitis handelt es sich um das gallid Herpesvirus 1 aus der Familie der Herpesviren. Es ist weltweit verbreitet und neben Hühnern können sich auch Pfauen und Fasane infizieren.
Man unterscheidet zwei verschiedene Verläufe der Erkrankung, eine akute schwere und eine milde protrahierte Verlaufsform. Die akute Form ist durch plötzliche starke Atemnot mit blutigem Sekret gekennzeichnet. Die Tiere zeigen Schnabelatmung und hochgradige Mattigkeit. Durch eine Verlegung der Luftröhre mit fibrinösem Sekret kann es bei der akuten Form zu plötzlichen Todesfällen durch Ersticken kommen. Die milde Verlaufsform zeigt sich oftmals nur in verminderter Legeleistung und Gewichtszunahme.
Als Schutz vor der Erkrankung gibt es eine Impfung. Diese kann auch als Notimpfung für gesunde Tiere genutzt werden, wenn sich ein Teil des Bestandes infiziert hat. Das Virus kann bis zu 400 Tage post infectionem noch ausgeschieden werden, wodurch eine lange Ansteckung anderer Tiere mittels Tröpfcheninfektion möglich ist. Eine Behandlung ist derzeit nur symptomatisch möglich und erfolgt mit schleimlösenden Mitteln, Antiphlogistika und Vitamin A.
Aviäre Rhinotracheitis (ART)
Die aviäre Rhinotracheitis befällt vorwiegend Puten und Perlhühner, weswegen sie auch oft als turkey Rhinotracheitis (TRT) bezeichnet wird. Der Erreger ist ein Metapneumovirus aus der Familie der Paramyxoviren.
Eine Übertragung des Virus ist sowohl horizontal von Tier zu Tier als auch vertikal über infizierte Bruteier möglich. Die Erkrankung breitet sich schnell im Bestand aus und zeigt sich durch schaumigen Augen- und Nasenausfluss, Nasennebenhöhlenentzündung und Konjunktivitis.
Als Prophylaxe vor der Erkrankung stehen sowohl Tot- als auch Lebendimpfstoffe zur Verfügung. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Jedoch kommt es häufig zu bakteriellen Sekundärinfektionen, welche antibiotisch behandelt werden sollten.
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